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Gedanken zum Mamaalltag

Soo ihr Lieben,


ich weiß, dass andere Themen eigentlich in der Abstimmung gewonnen haben, aber ich muss euch ehrlich sagen, Standpunkt X bin ich im Kopf einfach zu durch, dass ich keinen professionellen Beitrag zur Wissensvermittlung zusammen bringe, deswegen einfach mal gnadenlos ehrlich, meine Gedanken zum Alltag.


Wie ihr in der Story mitbekommen habt, kämpfen wir seit Samstag gegen den RSV Virus an, dass wir Samstag in der Nacht auch in der Notaufnahme waren, da mein Fräulein Hübsch einfach sehr schlecht geatmet hat und ich sags euch, ich war so fertig mit den Nerven, dass ich bei der Anmeldung einfach nur mit den Tränen gekämpft hab, anstatt die starke, taffe Mama zu sein, die das kleine Mäuschen in den Moment gebraucht hat. Währenddessen war mein Mann bei den anderen zwei Zwergen zuhause. Ich saß da, meine kleine Tochter auf dem Schoß mit der Inhalationsmaske in der Hand, noch nicht mal die Möglichkeit gehabt, mich bei meinen Mann zu melden, währenddessen ich andere "Familien" beobachtet hab, die sich angemeldet haben, während die Mutter sich um das Kind gekümmert hat, die Omas mit kalten Getränken ums Eck gebogen ist und der Vater, die Anmeldung übernahm. DAS, meine Lieben, sind die Momente, die mich innerlich zum verzweifeln bringen und ich mich frage, warum muss es bei UNS so schwierig sich anfühlen. Denn dieses sogenannte Dorf, was man braucht um ein Kind zu erziehen, dass gibt es bei uns, nicht in diesen Ausmaß, wie man es sich gerne mal wünschen würde, denn meine Familie wohnt doch einige Kilometer weiter weg, meine Schwiegereltern sind zwar da, aber durch die Berufstätigkeit und Co auch nicht immer so greifbar, wie an es manchmal braucht. Somit besteht das Dorf unserer Kinder aus meinen Mann und mir. Wir versuchen sehr vieles zu überbrücken, organisieren und da zu sein und wenn dann quasi der normale Planungsalltag nicht läuft, dann geht das wirklich an die Substanz.


Naja auf jeden Fall wurden wir dann zum Glück wieder nach Hause entlassen, im Gepäck zahlreiche Medikamente, mit dem Satz "Aber bitte achten sie darauf, dass die Zwillingsschwester nicht in ihre Nähe kommt, da sie hochansteckend ist, denn Sohn wird es nicht wirklich betreffen" - Wisst ihr was, mein Gedanke war nur, wollt ihr mich vera****? Ich bin wenn mein Mann arbeiten ist, alleine, da mein "Dorf" berufstätig ist oder zu weit weg lebt, also wie genau soll man bitte eine bald 2 Jährige von ihrer Schwester, die am liebsten gerade auf der Mama lebt, fern halten? In den Katzenkäfig einsperren oder wie? Ja natürlich schaut und achtet man, aber das funktioniert einfach nicht. Natürlich hat sich dann Miss Püppi ebenfalls angesteckt. Die Nerven liegen blank, der Haushalt bleibt liegen, dass schlechte Gewissen läuft im Kopf alias "He du bringst deine Leistung heute mal genau gar nicht" bis hin zu den Gedanken, was kann ich noch tun, um es den Mäusen so angenehm wie möglich zu machen und den Großen am Nachmittag nicht zu vernachlässigen und auch nicht vor dem Fernseher zu parken? Das sind dann so meine Gedanken zwischen den Sorgen und dem Gefühl, als Mutter auf vollster Linie zu versagen. Natürlich weiß man, dass es der Realität nicht entspricht und das man alles tut, was irgendwie möglich ist, auch die Hilfen in Anspruch nimmt, die greifbar sind und trotzdem ist da dieses Gefühl. Und ich bin überzeugt, dass es so vielen da draußen so geht, aber das niemand davon offen drüber redet, weil man kann ja nicht zugeben, zu versagen. Man kann nicht zugeben, Kinder vorm Fernseher zu parken, weil sonst die Hölle ausbricht, denn wie kann man nur.


Aber mal ehrlich, manchmal fehlt einfach dieses Dorf. Ich weiß, dass viele es haben, aber ich kenn genauso viele, die wie wir, jeden Tag unser bestes geben und dieses "Dorf" einfach nur aus Mama und Papa im Team besteht.


Warum ich diesen Beitrag schreib? Keine Ahnung, vermutlich auch, weil meine Gedanken damit wieder freier werden oder um euch zu zeigen, obwohl ich täglich mit Achtsamkeit und Energiearbeit zu tun habe, genauso meine Glaubenssätze mit mir rumtrage. Ich erkenne sie zwar schneller, aber ich kann sie in den Momenten nicht ändern und da hilft es auch nicht, wenn man mir im Außen sagt, was spinnst dir da jetzt zusammen, du bringst jeden Tag so eine Wahnsinnsleistung. I know, ich weiß, was ich leiste. Ich weiß, was alles in meinem Kopf ist, welche Strukturen hergehören, was an toDos offen sind und genau das ist auch, was mich wieder stresst, in den Moment einfach nur da zu sitzen, und zu sagen Scheiss drauf, ist halt jetzt so...


Es ist dieser Spagat, denn nicht nur ich hier lebe und macht euch einfach bewusst, es ist wie es ist. Man kann es trotzdem nur annehmen und das beste draus machen. Euer Julchen

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